Institut für Klassische Archäologie

Eine fotografische Begleitung für die LMU München auf eine Expedition zum römischen Wrack „Rusu“.

Eine fotografische Begleitung einer Expedition kann eine sehr spannende und lohnende Erfahrung sein. Der Fotograf oder die Fotografin ist verantwortlich dafür, die Reise und die Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu dokumentieren und die Schönheit und Herausforderungen der Umgebung einzufangen. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen, wenn man eine Expedition fotografisch begleitet. Eine gute Vorbereitung und Planung sind entscheidend, um sicherzustellen, dass der Fotograf oder die Fotografin die richtige Ausrüstung und das notwendige Wissen hat, um in der Umgebung zu arbeiten. Es ist auch wichtig, sich an die Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer anzupassen und ihre Privatsphäre zu respektieren.

Der Fotograf oder die Fotografin sollte sich darauf konzentrieren, natürliche Momente und Stimmungen einzufangen, ohne die Expedition zu stören. Eine fotografische Begleitung kann auch eine großartige Gelegenheit sein, um die Umgebung und die Kultur besser kennenzulernen. Der Fotograf oder die Fotografin kann das Abenteuer nutzen, um faszinierende Landschaften und einzigartige Kulturen zu dokumentieren und damit ein breites Publikum zu erreichen. Insgesamt ist eine fotografische Begleitung einer Expedition eine Herausforderung, die sowohl technisches als auch kreatives Geschick erfordert. Es erfordert eine gute Planung, Anpassungsfähigkeit und Respekt vor der Umgebung und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Wenn alles gut läuft, kann es jedoch eine unglaubliche Erfahrung und ein beeindruckendes fotografisches Projekt sein.

Im Sturm versunken und vergessen – Das Wrack eines römischen Leergutfrachters bei Gura Portiţei vor der rumänischen Schwarzmeerküste. 2012 verlor der Fischer Lonica Rusu eines seiner Netze am Grund des Schwarzen Meeres.Im März 2016 gelang es einem Team des Instituts für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und der BGfU in Kooperation mit dem ICEM Tulcea die Stelle zu identifizieren und ein weitgehend ungestörtes Schiffswracks zu dokumentieren. Das Vorhaben entstand im Zusammenhang mit den zuvor begonnenen Untersuchungen der antiken Hafenstadt Argamum unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Päffgen. Bis 2018 konnte die Fundstelle prospektiert und zum Teil ergraben werden.

Das ca. 17 x 6.50 m große römische Handelsschiff ist exzeptionell gut erhalten, was unter anderem den besonderen Bedingungen im Schwarzen Meer mit seinem niedrigen Salz- und Sauerstoffgehalt geschuldet ist. Im Gegensatz zu den meisten bisher von dort bekannten antiken Wracks, die in großen Tiefen lokalisiert wurden, liegen die Überreste dieses Schiffes jedoch im Flachwasser. Neben der Hauptladung, die aus mehreren tausend Amphoren u.a. aus der Umgebung des antiken Heraclea Pontica (Karadeniz Ereğli) bestand, ist der hölzerne Schiffskörper mit allen dazugehörigen Konstruktionselementen und Teilen der Takelage bis zum Zwischendeck und z.T. darüber hinaus erhalten.

Ebenso konnte eine große Menge an botanischen Überresten dokumentiert werden, so z.B. pflanzliches Packmaterial, das die Amphoren vor physischen Schäden schützen sollte. Bei der Hauptladung handelte es sich um Leergut. Nicht der ursprünglich darin enthaltene Wein, sondern die Behälter selbst stellten offenbar das Handelsgut dar. Ein solcher Leerguttransporter ist als Befund in dieser Form bisher einzigartig. Erste Datierungen mittels Dendrochronologie und der Radiocarbonmethode deuten darauf hin, dass das Schiff in der zweiten Hälfte des 2. Jh. n. Chr. vor der Küste der Provinz Moesia Inferior, der heutigen rumänischen Schwarzmeerküste, havarierte.

Durch die Verknüpfung unterschiedlicher Präsentationsformen wie digitaler Formate in Kombination mit Bauplänen sowie einer Fotostrecke die bei der Grabung entstanden ist. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt möchte der Unterwasserarchäologie des Schwarzmeergebiets methodische Impulse liefern und darüber hinaus auch Möglichkeiten zum Schutz und Monitoring vergleichbarer Fundstellen aufzeigen. Die Ausstellungen präsentieren einem breit interessierten Publikum die Geschichte des Schiffes und seiner Besatzung sowie einzelne Forschungsaspekte.

Ausstellungen: Römisches Museum Augsburg Sonderausstellung im Zeughaus, Universität Trier, Ludwig-Maximilians-Universität, Institutul Cercetări Eco-Muzeale Tulcea.

Kunde: Institut für Klassische Archäologie der LMU München 

Produktion: Reportage, fotografische Begleitung

Fotograf: Thorsten Rother